Das Freilichtmuseum: Ein außerschulischer Lernort - Frauenalltag auf dem Land (um 1900) - Lernen aus der Vergangenheit

Im Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum Bad Sobernheim wird das ländliche Alltagsleben gezeigt. Seit 2023 ist das Freilichtmuseum anerkannter LernOrt für nachhaltige Bildung. Anschaulich, erlebnisnah und vielseitig wird an diesem Studientag in den historischen Küchen der ländliche Frauenalltag um 1900 lebendig. Hühner füttern, Butter stampfen, Selbstversorgung, Hausschlachtung, Wäsche flicken oder Feldarbeit zeigen deutlich die Mehrfachbelastungen der Frauen. Ob Dienstmagd oder Bäuerin, ihr Arbeitstag, mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten war oftmals länger als der Arbeitstag der Männer. Die Bäuerin eines Hofes brauchte viel organisatorisches Talent, Geschick und Wissen, um der Verantwortung der Führung eines bäuerlichen Haushaltes gerecht werden zu können. Reichten die Erträge bei einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb nicht aus, arbeiteten die Männer häufig in der Industrie, lange Zeit fern von zu Hause. Die Frauen mussten dann die gesamte Bewirtschaftung des Hofes mit den Kindern und Alten alleine bewältigen.
In Gesprächen, bei einer Führung und beim praktischen Arbeiten können einige der vielen Facetten des ländlichen Frauenalltags anschaulich betrachtet werden. Impulse und Diskussionen um Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Belastungen in dem Arbeitsalltag und ländliche Selbstversorgung erläutern hierbei die Bezüge zu den SDGs (Schwerpunkt SDG: 4, 5, 8, 12, und 15). Der Studientag zeigt, wie das Querschnittsthema der Bildung für nachhaltige Entwicklung, das seit 2020 in allen Unterrichtsfächern Eingang finden soll, am außerschulischen Lernort des Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseums erlebbar wird.