Der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Baumert hat für die internationale PISA-Studie eine „Grundstruktur der Allgemeinbildung“ entwickelt, in der er vier Modi der Weltbegegnung und –erschließung differenziert hat, die sich wechselseitig ergänzen, aber nicht ersetzen können: Naturwissenschaft, Gesellschaftswissenschaft, der ästhetisch-expressiven Bereich und Religion/Philosophie[1]. Religionsunterricht ist folglich ein unverzichtbarer Ort im System Schule.
In einem von einer katholischen und/oder evangelischen Lehrkraft verantworteten Religionsunterricht können Schülerinnen und Schüler die befreiende Botschaft des Evangeliums kennenlernen und sich im offenen Dialog mit grundlegenden Fragen des Lebens und verschiedenen Antwortmöglichkeiten auseinandersetzen, um eine begründete eigene Haltung zu entwickeln.
Angesichts der gewachsenen Vielfalt von Weltanschauungen trägt ein solcher Religionsunterricht zur Identitätsbildung, zu Differenzkompetenz und zur Demokratiebildung von Heranwachsenden bei.
„Was wir einmal sein werden, ist noch nicht sichtbar.“ (1 Johannes 3,2)
[1] http://www.gaebler.info/pisa/baumert.pdf, S. 11